- Mariachi
- Mariachi[spanisch/mexikanisch, marɪ'atʃɪ], charakteristisches mexikanisches Instrumentalensemble. Der Name könnte als Verkleinerungsform von »Maria« (-chi; mexikanische Dialektbildung) entstanden oder vom französischen »mariage« (=Hochzeit, Heirat) abgeleitet sein. Ursprünglich — heute nur noch stellenweise auf dem Lande anzutreffen — eine Quintettbesetzung aus zwei Violinen, zwei Gitarren (Vihuela, Jarana) und Harfe (bald ersetzt durch eine fünfsaitige Bassgitarre), kam es zu mehrfacher Erweiterung; besonders typisch sind die zwei Trompeten, hinzugekommen in den Dreißigerjahren. Die Mariachi-Kapellen spielen heute in den Großstädten lustige, ausgelassene volkstümliche Tanzmusik (assimilierte Formen von Walzer, Marsch, Polka usw.), insbesondere aber den mexikanischen Son, die vielfarbige populäre Liedform dieser Region. Im Vordergrund steht der zwei- oder mehrstimmige Trompetenklang, gekennzeichnet durch lautes, unbekümmertes, oft in der Intonation unsauberes und im Zusammenspiel unpräzises, aber vitales Musizieren. Mitunter findet man auch Perkussionisten und eine Marimba besetzt. Lange Zeit galt eine etwas raue, derbe Frauenstimme als besonders effektvoll, heute findet man auch männliche Gesangssolisten bzw. Gesangsgruppen bei den Mariachis, die zu einer Touristenattraktion geworden sind. Der charakteristische Mariachi Sound wurde durch Herb Alpert (* 1937) und seine Tijuana Brass Band in den Sechzigerjahren in stilisierter Form weltweit bekannt.
Universal-Lexikon. 2012.